Hallo liebe Besucher*innen! Schön, dass Sie den Weg in den Kunstverein gefunden haben! Vielleicht sind Sie in der Stadt schon unvermittelt einer Zeichnung von Thomas & Renée Rapedius begegnet? Und konnten den Geräuschen lauschen, die das von ihnen verwendete Material zu erzeugen vermag?
Dieser Audioguide begleitet Sie durch die Ausstellung von Thomas & Renée Rapedius „Momente einer fließenden Anordnung möglicher Bezüge“, die bis zum 22. Oktober 2023 hier im Kunstverein zu sehen ist.
Wie es im Titel schon anklingt, gibt es zwischen den verschiedenen Objekten, Zeichnung und Fotografien zahlreiche Querverbindungen. Thomas & Renée haben neuere und ältere Arbeiten über die drei Etagen verteilt und laden Sie dazu ein, die verschiedenen Facetten ihrer Arbeiten zu durchwandern und in Resonanz zu bringen. Ausschnitthaft werden im folgenden einige Kunstwerke herausgegriffen und zum Sprechen gebracht.
Thomas & Renée Rapedius haben an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg studiert und sind seitdem ausschließlich gemeinsam künstlerisch tätig. Sie waren zu zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen eingeladen und Stipendien führten sie an viele unterschiedliche Orte weltweit.
In einem dialogischen und fortlaufenden Prozess stellen sie ihre Objekte, Zeichnungen und Fotografien zu installativen Arrangements zusammen und lassen so komplexe, dynamische Systeme von Verbindungen und gegenseitigen Abhängigkeiten entstehen.
Der Verzicht auf erklärende Titel zugunsten einer abstrakten Nummerierung lässt vielfältige Assoziationen und Uneindeutigkeiten zu. Eine Reaktion auf eine komplexe Welt, die weniger „in Stein gehauen“ ist, eher in Bewegung, kurz vorm Verschwinden, fragil, kompliziert, oft unsichtbar. So sind auch ihre Objekte reduziert, skizzenhaft, der Einsatz von Material sparsam und wohl überlegt. Wenn die Objekte sich nicht gerade in einer Ausstellung ausbreiten sind sie zusammengelegt oder -gefaltet.
Natur, bzw. die Idee von Natur sowie der dialektische Gegensatz von natürlichen Phänomenen und kulturellen Objekten interessiert sie und dazu nehmen sie verschiedenste amorphe und geometrische Formen von Mineralien, Pflanzen, Tieren und durch den Menschen hervorgebrachte Bilder und Körper in den Blick.
„Formen, Strukturen und Phänomene in Natur und Kultur sind eine große Inspiration für unsere künstlerische Auseinandersetzung ebenso wie auch verschiedene Materialien, die relativ leicht und weich sind, gleichzeitig stabil und auch ein wenig eigensinnig.“ So die beiden über ihr künstlerisches Schaffen.
Es ist wie ein Herantasten an etwas, dass nur unmerklich in den Dingen haust, sich nur hier und da als Reflexion zeigt. Es geht ihnen um Aspekte wie Flüchtigkeit, Veränderung, Möglichkeiten des Wahrnehmens und Erkennens, Beziehungen, Störungen, Resonanz; um Natur und Prozesse des Wachsens und Schrumpfens nach organischen und geometrischen Form-Prinzipien.
Das klingt jetzt komplex, ist in der Ausführung aber weit spielerischer. Die Umsetzung ihrer Vorstellungen ist immer ziemlich klar und gleichzeitig poetisch.
Aber, sehen Sie selbst!